Back to blog
Unkategorisiert

7 häufige Anfängerfehler bei der VPS-Nutzung (und wie man sie vermeidet)

Juni 12, 2025

Der erste eigene VPS ist etwas Spannendes – er eröffnet eine Welt voller Möglichkeiten: Websites hosten, Anwendungen betreiben oder neue Technologien ausprobieren. Mit voller Kontrolle über Ihre Umgebung können Sie individuell anpassen und experimentieren – ganz anders als beim Shared Hosting.

Doch mit dieser Kontrolle kommt auch Verantwortung. Gerade Einsteiger übersehen leicht wichtige Einrichtungsschritte oder tappen in typische Fallen – was zu Ausfällen, Sicherheitsproblemen oder Datenverlust führen kann.

Damit Sie erfolgreich starten, haben wir eine Liste der 7 häufigsten Fehler zusammengestellt, die VPS-Einsteiger machen – und wie Sie diese vermeiden können.

1. Den SSH-Port offen lassen

Der Fehler: Den Standard-SSH-Port (22) ohne zusätzlichen Schutz für die ganze Welt offenlassen.

Einer der häufigsten Anfängerfehler bei der VPS-Nutzung ist es, den Standard-SSH-Port (22) offen im Internet zugänglich zu lassen – ohne zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Diese Konfiguration macht Ihren Server zu einem leichten Ziel für automatisierte Bots, die ständig nach offenen SSH-Ports scannen. Um das Risiko zu minimieren, ändern Sie den Standardport auf eine weniger gebräuchliche Nummer und verwenden Sie statt Passwörtern die sicherere SSH-Schlüssel-Authentifizierung. Zusätzlich sollten Sie den SSH-Zugriff über eine Firewall einschränken, sodass nur vertrauenswürdige IP-Adressen eine Verbindung herstellen dürfen. Diese einfachen Maßnahmen verringern die Angriffsfläche Ihres Servers erheblich.

Sie wissen nicht, wie Sie den Standard-SSH-Port ändern? In unserer Anleitung zur Absicherung Ihres VPS finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Erklärung.

2. Alles als Root-Benutzer ausführen

Der Fehler: Sich für alle Aufgaben als Root-Benutzer anmelden.

Sich bei jeder Aufgabe als Root-Benutzer anzumelden, mag zunächst bequem erscheinen – ist aber ein riskantes Verhalten, das zu ernsthaften Problemen führen kann. Das Root-Konto besitzt uneingeschränkte Rechte, sodass selbst kleine Fehler – ob unbeabsichtigt oder durch böswillige Eingriffe – schwerwiegende Folgen haben können. Stattdessen sollten Sie ein separates Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten erstellen und nur dann über „sudo“ Administratorrechte verwenden, wenn es wirklich notwendig ist. Zusätzlich empfiehlt es sich, den direkten Root-Login über SSH zu deaktivieren – das bietet einen wichtigen Schutz vor unbefugtem Zugriff und menschlichen Fehlern.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Deaktivieren des Root-Logins finden Sie in unserem VPS-Sicherheitsleitfaden.


3. Automatische Updates nicht aktivieren

Der Fehler: System- und Paketupdates ignorieren.

Systemupdates zu übersehen ist leicht – vor allem, wenn scheinbar alles reibungslos läuft. Doch das Vernachlässigen von Updates macht Ihren Server anfällig für bekannte Sicherheitslücken, die oft schnell von Angreifern ausgenutzt werden. Um geschützt zu bleiben, sollten Sie automatische Sicherheitsupdates auf Ihrem VPS aktivieren. Zusätzlich ist es sinnvoll, regelmäßig manuell nach Updates zu suchen und diese mit Ihrem Paketmanager (z. B. apt, yum oder dnf) zu installieren. Aktuell zu bleiben gehört zu den einfachsten und effektivsten Maßnahmen, um Ihr System abzusichern.

4. Keine Backups eingerichtet

Der Fehler: Keine Art von Backup einrichten – bis es zu spät ist.

Vielleicht ist dies der schmerzhafteste Fehler: Erst nach einem Datenverlust erkennt man, wie wichtig Backups wirklich sind. Ganz gleich, ob durch eine Fehlkonfiguration, einen Hardwaredefekt oder einen Cyberangriff – der Verlust von Dateien ohne Backup kann verheerend sein. Deshalb ist es entscheidend, so früh wie möglich automatisierte Backups einzurichten. Sichern Sie Ihre Daten, Konfigurationen und wichtigen Protokolle an einem externen oder cloudbasierten Ort. Und damit nicht genug – testen Sie regelmäßig die Wiederherstellung Ihrer Backups, um sicherzustellen, dass im Ernstfall alles funktioniert.

Bei Time4VPS bieten wir Backup-Services an, um Ihre Daten zu schützen.

Zusätzlich können Sie eigene Backup-Routinen manuell einrichten – zum Beispiel mit Tools wie rsnapshot. In unserer Anleitung erfahren Sie, wie Sie rsnapshot konfigurieren, um manuelle Backups zu erstellen und Ihren Server abzusichern.

5. Offene, ungenutzte Ports und Dienste

Der Fehler: Dienste laufen lassen, die gar nicht genutzt werden.

Viele VPS-Einsteiger lassen unbeabsichtigt ungenutzte Ports und Dienste aktiv, wodurch unnötige Angriffsflächen entstehen. Jeder offene Port ist wie eine unverschlossene Tür zu Ihrem Server – und wenn der dahinterliegende Dienst nicht abgesichert oder gar nicht erforderlich ist, wird er schnell zum Sicherheitsrisiko. Verwenden Sie Tools wie netstat, ss oder nmap, um zu prüfen, welche Dienste laufen und auf Verbindungen warten. Deaktivieren oder deinstallieren Sie alle Dienste, die Sie nicht aktiv nutzen, und setzen Sie unbedingt eine Firewall ein (z. B. UFW oder iptables), um genau zu steuern, welcher Datenverkehr Ihren VPS erreichen darf.

6. Fehlerhafte Firewall-Konfiguration

Der Fehler: Keine Firewall nutzen – oder sich selbst aussperren.

Eine Firewall gehört zu den effektivsten Werkzeugen in Ihrem Sicherheitsarsenal – wenn sie richtig konfiguriert ist. Viele Anfänger machen dabei einen von zwei typischen Fehlern: Entweder sie richten gar keine Firewall ein und lassen ihr System schutzlos offen, oder sie setzen ungetestete Regeln um und sperren sich dadurch selbst aus. Um beides zu vermeiden, sollten Sie Firewalls wie UFW oder iptables verwenden und die Regeln schrittweise anwenden. Stellen Sie immer sicher, dass der SSH-Zugang erlaubt bleibt, bevor Sie Änderungen aktivieren – so verhindern Sie, sich selbst vom VPS auszuschließen.

Wenn Sie mehr Kontrolle wünschen, finden Sie in unserem Einsteigerleitfaden zur Firewall-Verwaltung mit iptables eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung.

7. Alles auf einem Server betreiben

Der Fehler: Website, Datenbank, E-Mail und Testprojekte auf einem einzigen VPS hosten.

Wenn man zum ersten Mal einen VPS hat, ist es verlockend, alle Projekte darauf zu packen – die eigene Website, die Datenbank, den E-Mail-Server und sogar Testskripte. Doch dieser All-in-One-Ansatz kann schnell nach hinten losgehen. Wenn eine Komponente ausfällt, kann das den gesamten Server lahmlegen. Außerdem werden Leistungs- und Sicherheitsprobleme schwieriger zu identifizieren und zu beheben. Besser ist es, Dienste so weit wie möglich zu trennen – zum Beispiel mit Containern (wie Docker) oder durch separate VPS-Instanzen für Produktivbetrieb und Tests.

In unserem Leitfaden zur Docker-Installation und den Grundlagen erfahren Sie, wie Sie isolierte und leicht verwaltbare Umgebungen für Ihre Projekte erstellen.

Fazit

Fehler zu machen gehört zum Lernprozess – aber einige lassen sich leichter (und kostengünstiger) vermeiden als andere. Ganz gleich, ob Sie Ihr erstes Projekt starten oder einfach nur experimentieren: Mit ein paar klugen Vorsichtsmaßnahmen können Sie sich viel Zeit und Stress ersparen.

Bei Time4VPS machen wir es Einsteigern leicht, mit leistungsstarkem und erschwinglichem VPS-Hosting durchzustarten – und wir sind immer für Sie da, wenn Sie Unterstützung brauchen.

Profi-Tipp: Setzen Sie ein Lesezeichen für diesen Leitfaden und nutzen Sie ihn als VPS-Checkliste – besonders beim Einrichten eines neuen Servers!